Für uns ist unser Bus zunächst einmal nicht mehr als ein Bus. Er hat keinen Kosenamen und ist auch kein Hobby. Er ist in erster Linie ein Mittel zum Zweck, nämlich des Reisens in abgelegene Gebiete. Und in zweiter Linie? Na ja, da ist die Sache nicht mehr ganz so eindeutig. Nach 45 Jahren ist ein Auto eben mehr als nur ein Haufen Blech. Wir haben bis jetzt allein in Afrika über sieben Jahre in ihm und mit ihm gelebt, er “kennt” 40 Länder (jedenfalls deren Schlaglöcher), er hat uns fast 300.000 km durch Afrika gebracht und selbst auf den übelsten Strecken nie ernsthaft kapituliert. OK, ein paar pubertäre Ausrutscher waren schon dabei und auch ein paar Altersgebrechen. Doch wir sind mit ihm ja auch nicht immer rücksichtsvoll umgegangen.

Inzwischen lässt er’s ruhiger angehen (wir auch), dafür häufen sich jetzt bei beiden die altersbedingten Verschleißerkrankungen. Deshalb hat er inzwischen das dritte Herz, die Beine sind komplett renoviert und auch sonst trägt er etliche Implantate im Körper. Damit hat er uns klaglos auf über 3 km Höhe geschleppt, hat 400m unterm Meeresspiegel geschwitzt, unzählige Male bewegungsunfähig im Sand fest gesessen und konnte vor einiger Zeit sein 100. Loch im Schuh (vulgo Plattfuß) feiern. Trotzdem rennt er immer noch wie ein Junger und ist in der Substanz kerngesund. Einen vorgezogenen Ruhestand in einer trockenen Garage mit kurzen Ausflügen zu Oldtimer-Treffen kann er sich nicht vorstellen. Stattdessen arbeitet er seit vielen Jahren in Altersteilzeit an den schönsten Flecken der Erde und in der ruhigen Hälfte des Jahres kuriert er seine Blessuren in einem wohltemperierten Container aus.

Von was reden wir hier eigentlich? Wirklich nur ein Mittel zum Zweck?

 

 

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