Tagebuch 1

Windhoek, 2.11.18

Liebe Freunde,

wir sind in Namibia und werden am Wochenende Richtung Botswana und Südafrika aufbrechen. Oder vielleicht doch noch ein paar Tage in Namibia bleiben? Mal sehen.

Es gibt noch nichts wirklich Interessantes zu berichten. Ein bisschen Auto repariert (ein Drittel aller Fenster ist neu), ein bisschen das Wetter genossen (zwischen 8° und 37°), ein bisschen raubüberfallt worden (nicht schön, aber auch kein Drama). Das übliche “normale” Leben halt.

Hier ist eines viel wichtiger: es hat ein wenig geregnet. Noch lange nicht genug, aber ein Anfang ist gemacht. Immerhin ist Wolfgang aus einem Gartenrestaurant geflohen. Wegen H A G E L S! Ein ganz seltenes Vergnügen.

Bevor es von hier Aktuelles zu berichten gibt, deshalb erst einmal die Geschichte des letzten Males. Das sollte zwar schon vor einem halben Jahr fertig sein, aber Ihr wisst ja, gut Ding ...

Schöne Grüße aus der regenzeitlichen Trockenheit

Anette & Wolfgang

Tagebuch  5.9. bis 22.12.2017

Dienstag, 5. bis Mittwoch, 6.9.17 (Pretoria):  Wolfgangs Start nach Afrika ist ziemlich holprig. Die - im Übrigen sehr freundliche - Dame am Schalter von Lufthansa/South African eröffnet ihm, dass sie ihn nicht fliegen lassen könne. Er hätte kein Rückflugticket. “Aber das ist doch mein Rückflug, denn mein Hinflug war ja der Flug von Pretoria nach München”. “Das schon, doch die Südafrikaner lassen niemanden ins Land, der kein Rückflugticket hat”. Vor 20 Jahren, zu Zeiten der seligen LTU, hatten wir das Problem schon einmal. Damals wurde uns ein sog. Pro-Forma-Ticket ausgestellt, das zwar wert- und folgenlos war und auch nichts gekostet hat, doch für die südafrikanische Einwanderungsbehörde hat es genügt, um sicher zu sein, dass wir das Land auch wieder verlassen. In all’ den Jahren seither gab es nie Probleme.

Da Einwanderungsformalitäten nur selten mit Logik zu tun haben, hilft kein Argumentieren, sondern nur die Suche nach einer Lösung. Die Schalterdame hat gleich zwei Vorschläge. Entweder besagtes Pro-Forma-Ticket oder Wolfgang kauft einen der teuren Flüge von Südafrika zurück nach Deutschland, die kann man nämlich kostenfrei stornieren - kurz nach der Landung in Südafrika.

Die erste Variante ist die einfachere, deshalb kriegt Wolfgang ein Ticket für einen Rückflug in einer Woche. Das wird sofort nach dem Einchecken wieder gelöscht. Auch Anette kriegt ihr Ticket, sie darf, wenn sie in drei Wochen tatsächlich fliegt, sogar scheinbare zwei Wochen in Südafrika bleiben. Damit hat die liebe Einwanderungsbeamtenseele Ruh’. Und um es vorweg zu nehmen: die südafrikanischen Beamten sind nicht nur sehr freundlich, sondern auch großzügig und wir beide bekommen ein Visum für drei Monate.

Wolfgangs nächste Hürde ist die kurze automatische U-Bahn, die ihn zum Außenterminal des Münchener Flughafens bringen soll. Die bringt nämlich niemanden, weil sie plötzlich kaputt ist. Nach einer halben Stunde hat man einen Bus organisiert, zu dem wir alle im Gänsemarsch quer durchs Gebäude hinter einer jungen Dame her marschieren. Dann fährt uns der Bus auf einer langen Rundreise zum Außenterminal, wo wir nach einer Stunde eintreffen. Gerade noch rechtzeitig, damit die Maschine noch pünktlich starten kann.

Alles Weitere geht glatt wie immer. Pünktliche Landung, alles Gepäck ist da, problemlose Kontrolle, dann in die Schnellbahn nach Pretoria und dort holt Peter Wolfgang ab.

Afrika hat ihn wieder. Und umgekehrt.

Donnerstag, 7. bis Mittwoch, 27.9.17 (Pretoria):  Die nächsten drei Wochen sind eine bunte Melange aus: Afrikas Wetter genießen, Kaputtgegangenes auf der Farm reparieren, ein bisschen am Auto arbeiten, aufs Oktoberfest gehen.

Ja, aufs Oktoberfest gehen. Die Deutsche Internationale Schule in Pretoria veranstaltet nämlich jedes Jahr zu Beginn des Münchener Oktoberfests ein selbiges. Nicht ganz so groß und nur drei Tage lang, doch alles andere kommt dem Münchener Original schon recht nahe. Viele Gäste sind quasi-bayerisch verkleidet, es gibt ziemlich gutes Bier und eine echte bayerische Lederhosenband bringt das Bierzelt zum Grölen. Wenn sie von der Bühne “Zicke zacke, zicke zacke, hoi, hoi, hoi” anstimmt, dann brüllen es die Leute aus voller Kehle zurück, wohl weil sie annehmen, dass man das in München so macht.

Ok, um als zünftige Gaudi zu gelten, fehlen hier gegenüber dem “richtigen” Oktoberfest dann doch ein paar wesentliche Zutaten. Zum Beispiel Bierleichen. Es gibt hier weder Besoffene, noch wird einem vor die Füße gereihert. Und wenn man bei Meinungsverschiedenheiten dem Gegner einen Maßkrug über den Kopf haut, dann splittert das Plastik des Kruges und nicht die Schädeldecke. Man muss keine Box im Bierzelt reservieren und zum Essen und Trinken keinen Kredit aufnehmen. Am Ende der Veranstaltung presst keine Armada von Ordnern eine halbe Million Menschen in die U- und S-Bahnen, sondern man setzt sich gesittet ins Auto und fährt nach Hause.

Und schläft seinen Rausch aus.

Seitdem hat Wolfgang einen echten Maßkrug aus Afrika, nur einen halben Liter groß, aber bruchfest.

Donnerstag, 28.9.17 (Pretoria):  Gestern Abend hat sich Anette auf den Weg gemacht. Ebenfalls mit Pro-Forma-Ticket und ohne Probleme beim Einwanderungsbeamten. Unschön ist lediglich, dass die Maschine voll ist.

Wider Erwarten verläuft Wolfgangs Fahrt mit unserem Bus zum Flughafen ohne Stau, so dass er schon eine Stunde nach Anettes Landung am Ausgang steht. Aber Anette nicht. Dummerweise liegt sein Handy ausgeschaltet zu Hause, so dass er auch nicht klären kann, ob Anette noch drinnen feststeckt oder gar nicht mitgekommen ist. Datenschutz sei Dank dürfen weder der Flughafen noch die Fluggesellschaften Auskunft geben. Man rät Wolfgang, einen der Herrschaften in den roten Uniformen zu Fragen. Das wären die Aufsichtsbeamten und für die scheint der Datenschutz nicht zu gelten. Doch ehe Wolfgang einen von ihnen sichtet, kommt ein schwerer Koffer mit Anette dran durch die Sperre. Wie gesagt, die Maschine war halt voll.

Alles weitere ohne Beanstandungen.

Freitag, 29.9. bis Mittwoch, 11.10.17 (Pretoria):  Für Wolfgang brechen jetzt wieder harte Zeiten an. Bisher war jeder Keks seiner, ab jetzt muss er wieder auf die Verpackung schauen, ob ein Hund darauf abgebildet ist. Außerdem muss er jetzt wieder richtig frühstücken, anstatt sich wortlos ein Müsli reinzuschaufeln.

Ansonsten lassen wir es einigermaßen gemütlich angehen.

Während Wolfgang die Bremsen einstellt, findet er auch den Grund, warum die Lenkung extrem schwammig ist. Eine Spurstange schlackert lose herum, so dass sich das Rad selber aussuchen kann, in welche Richtung es lenken möchte.

Die Suche nach dem richtigen Ersatzteil ist kompliziert, zumal an einem Samstag-Nachmittag. Die großen Ersatzteilehändler schütteln nur den Kopf. Ein Autohändler, bei dem wir zwei Busse unseres Modells stehen sehen, hat zwar auch keine Ersatzteile, dafür aber einen Tipp, wo wir nachfragen sollten. Es ist auf der anderen Seite der Stadt und schwer zu finden, doch schließlich sind wir dort. Der hat zwar auch keine Ersatzteile, dafür aber einen Tipp ...

Bei dem Tipp angekommen, greift der Verkäufer hinter sich nach einem Karton mit Teilen, die dem gesuchten sehr ähnlich sehen und sortiert aus. Passt nicht! Passt nicht! Passt nicht! Und als nur noch eines unten im Karton liegt: passt!

Nach zwei Tagen Arbeit fährt der Bus wieder wie auf Schienen und wir taumeln nicht mehr von einer Fahrbahnseite auf die andere - auch ganz ohne Oktoberfestrausch.

Ein spezieller Besuch bleibt uns in Erinnerung. In einem Landgasthof kommt der Chef an unseren Tisch und wir unterhalten uns mehr nebenbei über die enormen Fleischmengen, die weiße Südafrikaner vertilgen können. Als wir erwähnen, dass neulich 160 g für jeden von uns völlig ausreichend waren, schüttelt er den Kopf. “Wirklich 160g pro Person?” Er kann es nicht glauben. So viel käme morgens an Speckwürfeln ins Ei, aber von 160 g als Abendessen könne doch niemand satt werden. “Hundredsixty grams!” wird zum geflügelten Wort des Abends und wir hören, wie man auch an anderen Tischen großen Spaß mit dem Thema hat und alle grinsen uns an, fröhlich an ihren 800 g Fleisch mampfend.

Zugegeben, das südafrikanische Fleisch ist exzellent und wir genießen es. Doch dieses Großaufgebot an Kalorien geht nicht spurlos an den Südafrikanern vorbei Viele haben einen üppigen Winterspeck, aber keinen Winter.

Donnerstag, 12.10.17 (Middelburg):  Es geht looohoos! Naja, noch nicht so ganz. Ehe wir alles gepackt und uns von allen verabschiedet haben, ist es dann doch schon zwei Uhr nachmittags. Eine Stunde später haben wir auch alles Nötige bei der deutschen Schlachterei und Bäckerei eingekauft, alle Tanks sind gefüllt und jetzt kann es wirklich losgehen. Raus aus der halbeuropäischen Zivilisation, rein ins richtige Afrika, sprich: rauf auf den Highway Richtung Kruger Park. Immer in der Hoffnung, dass wir das schlechte Wetter der letzten Woche hinter uns lassen.

Weit kommen wir natürlich nicht, aber 150 km sind ein Anfang und so ganz allmählich stellt sich Reisestimmung ein.

Auf einem schönen Plätzchen an einem See gibt es sogar so etwas wie einen Sonnenuntergang und den ersten Unterwegs-Sundowner.

Freitag, 13.10.17 (Kruger NP, Malelane):  Es ist morgens zwar kalt und bedeckt, doch die Sonne versteckt sich nicht vollständig. Da es im Laufe des Tages noch 1500 m bergab gehen muss, sollte es auf jeden Fall wärmer werden, vielleicht sogar sonniger.

Wir kommen gut voran und stehen tatsächlich am Nachmittag am Eingang zum Kruger Park. Da jetzt Nebensaison ist, erwarten wir auch leere Campingplätze im Park.

Denkste! Der Mann am Tor eröffnet uns schulterzuckend, dass alle Camps, die wir heute noch erreichen könnten, ausgebucht sind. Selbst Riesencamps wie Skukuza, was eher eine Kleinstadt als ein Camp ist, sind dicht. Der Grund sind die vielen Rentner, die sich nicht an die Feriensaison halten müssen. Der Gesetzgeber sollte auch für Rentner die Aufenthaltsdauer begrenzen!

In den nächsten Tagen ist wegen des Wochenendes keine Besserung in Sicht.

Doch dann grinst uns der Mann am Computer an und fragt, ob wir für eine Nacht auf Shop und Restaurant verzichten könnten. Können wir sehr gut. Er hätte noch einen Platz auf einem sehr kleinen Camp frei, keine zwei Kilometer von hier. Wenn uns das für eine Nacht genügen würde, könnte er uns für die nächsten zwei Nächte in den nördlich gelegenen Camps noch etwas anbieten.

Wir grinsen zurück. Morgen müssen wir dann zwar 150 km fahren, was aber in fünf bis sechs Stunden zu machen sein sollte. Also drei Nächte Kruger und dann über die Grenze nach Mocambique.

Das Camp ist tatsächlich klein, ein Dutzend Stellplätze und einige Hütten, doch sehr schön gelegen über dem Ufer des Crocodile River. Viel angenehmer als die riesigen Zeltstädte und sicher unsere erste Wahl beim nächsten Mal.

Da es noch früh genug ist, drehen wir noch eine 20 km-Runde durch die hügelige Landschaft. Es ist zwar alles ziemlich vertrocknet, doch in den Tälern hat sich an vielen Stellen noch etwas Grün gehalten. Das ist Grund genug für die vielen Tiere, hierher zu ziehen. Alles, was groß ist und vier Beine hat, läuft uns über den Weg. Elefanten, Kudus, Büffel, Zebras, Gnus, Giraffen. Wir brauchen gar nicht zu suchen. Und plötzlich liegen drei Nashörner im Sand eines Trockenflusses. Direkt neben dem Bus. Mit einem längeren Arm hätte Wolfgang sie anfassen können.

Unsere Anwesenheit führt lediglich dazu, dass der Bulle ein Augenlid kurz anlupft, ehe er weiter döst. Der graue Zweitonner sieht unseren gelben Zweitonner nicht als Gefahr an. Eine Handvoll Gras wäre ihm allerdings lieber.

Natürlich muss der Blick aus dem Busfenster runter auf das Nashorn fotografisch festgehalten werden. So nah hatten wir sie noch nie neben dem Auto. Geht aber nicht. Wolfgangs Kamera hat offensichtlich mächtig einen aufs Dach bekommen, jedenfalls hat es die gesamte Optik verzogen und sie hat einen gewaltigen Knick in der Pupille. Unreparierbar.

Und nun? Anette macht mit ihrem nagelneuen Smartphone einige Aufnahmen, doch ein Blick in die Bedienungsanleitung wäre auch nicht schlecht gewesen.

Im Krugerpark ohne Kamera geht gar nicht. Also wird es in den nächsten Wochen Anettes alte Knipse tun müssen, die wir als Reserve immer dabei haben. Speziell bei Sonnenschein sieht man zwar auf dem Bildschirm so gut wie nichts, doch wenn die Nashörner auf Armeslänge vor einem liegen, muss man ja nicht so genau zielen. Wir brauchen also große Tiere vor der Linse, möglichst viele und möglichst nah.

Auf dem Rückweg zum Camp sehen wir noch zwei weitere Gruppen von Nashörnern. Später erzählt man uns, dass man die Nashörner ganz gezielt hier ansiedeln würde, weil sie in dieser Region recht gut vor Wilderern zu schützen sind. Ob’s stimmt? Wir wissen es nicht.

Samstag, 14.10.17 (Kruger NP, Satara):  Nachdem wir gestern innerhalb kurzer Zeit schon drei der Big Five gesehen haben, müssen uns heute nur noch Löwe und Leopard über den Weg laufen, dann sind sie komplett. Doch eigentlich ist es mächtiger Blödsinn, die fünf als das, was man unbedingt gesehen haben muss, hochzustilisieren. Das sind die fünf, die man als Jäger gern im Knochenzimmer stehen hätte, aber sind wir Jäger? Ein Gepard, ein Schakal oder eine Hyäne wären uns mindestens genau so lieb.

Leider zeigt sich keiner von denen. Aber wir wollen uns nicht beklagen, wir sehen genug.

Einige Kilometer vor unserem Ziel steht ein anderes Auto am Straßenrand und wo andere Autos stehen, gibt es immer einen Grund. Die Insassen sind ganz aufgeregt und zeigen auf einen 100 m entfernten Baum. Da würde ein Leopard auf einem Ast liegen.

Wir sehen nichts. Erst mit dem Feldstecher sieht man die herunterhängenden Beine und den Kopf, der uns genau mustert. Na ja, eigentlich mustert er nicht uns, sondern er sucht die Umgebung ab, ob nicht etwas Essbares vorbeigelaufen kommt. Und außerdem ist jetzt Nachmittag. Sein Dienst fängt erst in der Dunkelheit an, da machen auch die Vögel und Affen, die ihn jetzt entdeckt haben, keinen Lärm mehr.

Nicht weit weg von hier haben wir vor Jahren mal einen Leoparden überrascht, der direkt auf der Straße lag.

Das Satara-Camp ist zwar groß und ausgebucht, doch im Endeffekt trotzdem halb leer, weil sich alle Camper am Zaun tummeln. Denn nur da kommen nachts immer wieder mal Hyänen vorbei. Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn sie plötzlich keine zwei Meter neben einem auftauchen und man ganz genau weiß, dass man zwar durch ein bisschen Drahtgeflecht und ein paar tausend Volt geschützt ist, aber ohne dieses keine Chance hätte gegen das kräftigste Gebiss im Tierreich. Da schmeckt das Steak doch gleich ganz anders ...

Sonntag, 15.10.17 (Kruger NP, Balule):  ”Man” fährt morgens früh los, um noch die letzten Tiere der Nachtschicht zu erleben. Wir auch! Um 7:30 Uhr werfen wir den Motor an - ohne Frühstück.

Auf den nächsten 30 Kilometern sehen wir weniger als erwartet - die Nachtschicht hat wohl schon früher Feierabend gemacht. Es ist ja Sonntag. Und dann sind wir dran, denn dann kommt ein Picknickplatz, der zwar nicht eingezäunt ist, wo man aber trotzdem aussteigen darf, weil sich hier verabredungsgemäß keine Tiere aufhalten. Die einzigen Tiere sind in Stücke geschnitten auf dem Grill, den man sich hier mieten kann.

Wir machen nur ein ordinäres Frühstück, wir haben ja alles dabei. Wie es sich nach alter britischer Tradition gehört, gibt es natürlich heißes Wasser für den Tee, was wir ganz schnöde für unseren Kaffee missbrauchen.

Diese Region des Nationalparks ist eigentlich als tierreich bekannt, doch die Trockenheit hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Erstaunlicherweise laufen uns mehrfach Schildkröten über den Weg, diedb_17-166- sind wohl zu kurzbeinig, um wegzuwandern.

Das aufregendste Erlebnis des Tages ist die Schnapszahl auf unserem Tacho. Vor genau 333.333 km ist er im VW-Werk in Hannover vom Band gerollt und hat seitdem getan, was er soll. Meistens!

Anette hat an der Rezeption des Camps noch einmal nachgefragt, ob etwas frei geworden ist, denn die Wochenendler reisen ja heute aus allen Camps ab. Und tatsächlich dürfen wir im nächsten Camp noch einen Tag länger bleiben und dann noch eine Nacht auf einem Camp ganz in der Nähe des Grenzüberganges verbringen.

Gegenüber gestern ist es heute nur ein kurzer Hüpfer zum nächsten Camp. Es ist eines unserer Lieblingscamps. Kein Shop, kein Restaurant, kein Strom, sehr gepflegt und sehr klein.

Auf dem Weg dorthin fällt uns eine neue Piste auf, die es bisher nicht gab und die auf keiner Karte verzeichnet ist. Also runter von der Straße, mal schauen, wo sie hinführt.

Es geht immer direkt an einem Trockenfluss entlang, der an etlichen Stellen sogar noch richtiges Wasser führt. Eine Wohltat in dieser trockenen Einöde, vor allem für die Tiere. Badende Elefantenfamilien und Grasfresser, die auf das spärliche Grün angewiesen sind.

Dann kommt uns plötzlich ein Geländewagen entgegen, obwohl diese Piste nur in einer Richtung befahren werden darf. Wir hoffen, in unserer. Er kurbelt das Fenster herunter und erzählt uns ganz aufgeregt und flüsternd, dass hinter der nächsten Kurve zehn oder fünfzehn Löwen direkt neben der Piste lägen.

Einer hätte uns ja gereicht, aber gleich so viele? Wir rollen ganz langsam um die Kurve und da liegen tatsächlich dreizehn db_17-175-zdb_17-180-idb_17-183-edb_17-181-mlich vollgefressene Löwen unter einem Baum, zwei von deren Kindern direkt neben uns.

Sie benehmen sich, als wären wir überhaupt nicht da und gähnen uns in einem fort an. Sich flüsternd zu unterhalten ist gar nicht nötig, die lassen sich durch nichts stören. Doch wenn wir aussteigen würden ...

Machen wir aber nicht.

Das Motiv ist wie geschaffen für Anettes Kamera. Einfach draufhalten, ein paar Löwen werden schon auf dem Foto zu sehen sein.

Inzwischen sind wir vier Autos und die Löwen lassen sich immer noch nicht stören. Doch dann hören sie irgendein Geräusch vom nahen Fluss und, egal wie vollgefressen sie sind, das Jagdfieber kommt hoch. Erst bewegen sich einige Erwachsene und dann das ganze Rudel Richtung Fluss. Einer nach dem anderen steht auf und marschiert vor uns her. Die Kleinen sind nach ein paar Metern schon wieder ermdb_17-204-attdb_17-200-etdb_17-197- und legen sich malerisch vor uns auf die Piste.

Wie kam das Bild mit uns zustande? Da wird doch wohl niemand ausgestiegen sein?

Nein, die Geschichte des Bildes klärt sich fünf Wochen und 3500 km später im Kgalagadi Nationalpark auf der anderen Seite des Kontinents auf (20.11.17).

Zurück zu unseren Löwen. Bald sitzt das ganze Rudel im tiefen Gras am Hochufer des Flusses und spitzt die Ohren. Warum, wissen wir nicht, denn sie sind jetzt zu weit weg. Die Show ist vorbei und wir sitzen kurz darauf bei einem Sundowner im Balule Camp.

Montag, 16.10.17 (Kruger NP, Balule):  Einer der Nachbarn auf dem Camp spricht deutsch und kommt zu uns herüber. Nach kurzem Überlegen stellen wir fest, dass wir uns schon einmal auf einem Parkplatz in Pretoria getroffen haben und dass es ferne Bekannte von Elizabeth und Peter sind. Doch das Wichtigste: er hat oder hatte, obwohl er bei BMW arbeitet, einen VW-Bus wie unseren und ist technisch nicht nur versiert, sondern auch bestens ausgerüstet. Wenn wir also Probleme haben ...

Da werden wir sicher mal darauf zurück kommen, auch ohne Probleme.

Wir fahren die Strecke mit den Löwen noch einmal ab, vielleicht sind sie ja noch da, doch da ist nichts mehr. Sie brauchen sich ja nur ein paar Meter ins Gebüsch zu verdrücken, dann sind sie unsichtbar. Andere Tiere sind auch nicht mehr da. Alle gefressen?

Einige Kilometer weiter liegt ein gern besuchter Aussichtspunkt auf einem Hügel. Von hier hat man einen weiten Blick auf den Fluss, wo sich immer größere Mengen Tiere tummeln. Plötzlich steht ein Mann neben uns und grinst uns an. Es dauert ein paar Sekunden, dann macht es Klick: Marius. Er ist Holländer, hat früher in Südafrika gelebt und mit ihm waren wir vor vielen Jahren in Zambia unterwegs. Auch in Deutschland und Südafrika hatten wir uns mehrere Male getroffen, doch dann aus den Augen verloren.

Er ist hier mit Antoinette und deren Tochter unterwegs und - wenn schon Zufall, dann richtig - morgen auf demselben Camp wie wir, in Letaba. Da wird es sicher viel zu erzählen geben.

Obwohl wir noch einige Kilometer im Nationalpark herumfahren, hält sich das Tierleben merklich zurück. Wir sehen nur das, was man immer sieht. Heute war nicht der Tag der unbekannten Tiere, sondern der Tag der bekannten Menschen.

Dienstag, 17.10.17 (Kruger NP, Letaba):  An sich ist es egal, auf welchen Pisten wir Richtung Letaba fahren, es ist überall das Gleiche zu sehen: nichts. Na ja, doch schon etwas, nur nichts Ungewöhnliches oder Aufregendes.

Gegen 16 Uhr sind wir in Letaba. Dort ist es wie auf fast allen anderen Camps auch. Die ziemlich große Fläche des Camps ist weitgehend leer, obwohl es ausgebucht ist, denn alle Leute drängeln sich am Zaun. Da stehen die Zeltburgen und Wohnwagen dicht an dicht.

Marius und Antoinette haben auch noch einen Platz am Zaun gefunden. Wir stellen uns dazu.

Es wird ein langer Abend. Ein sehr langer. Mit Rotwein, Hyänen und etwas Leckerem vom Feuer.

Mittwoch, 18.10.17 (Kruger NP, Letaba):  Das Frühstück wird ebenfalls ausgiebig. Nach fünf Tagen im Krugerpark sind wir etwas ermattet vom Tiere gucken. Trotzdem fahren wir am Nachmittag noch eine kleine Runde und schauen mehreren Elefantenfamilien bei der Freizeitbeschäftigung zu. Auch ein paar Büffel sind dabei.

Der Rest des Tages dient profaneren Dingen. Essen, trinken, quasseln.

Donnerstag, 19.10.17 (Limpopo NP, Aguia Pesqueira):  Nach dem Frühstück verabschieden wir uns, nicht ohne uns für Deutschland oder Holland verabredet zu haben.

Mittags treffen wir an dem kleinen Grenzübergang Giriyondo ein. Wir müssen zwar weder warten noch Schlange stehen (weil außer uns kaum jemand da ist), trotzdem dauert es eine dreiviertel Stunde, ehe wir die Prozedur hinter uns haben. Zum ersten Mal bekommen wir nicht nur einen einfachen Visumstempel oder einen Aufkleber in den Pass, sondern einen speziellen Ausdruck mit unserem Konterfei. Das normale Bild im Pass scheint hier nicht gut genug zu sein. Auch unsere Fingerabdrücke werden gespeichert. Mocambique hat offensichtlich eine panische Angst davor, dass wir nicht wieder ausreisen oder jemand anderes unseren Pass benutzt.

Und noch ein Novum: auf der Quittung für das Visum ist unser Bild eingedruckt. Außerdem ist die Quittung selbstklebend. Warum? Wir haben nicht gefragt.

Unabhängig von den lästigen Formalien und den saftigen Visa-Gebühren - irgendjemand muss das Staatsdefizit doch ausgleichen - sind die Beamten alle sehr freundlich und nett. Nur die Dame vom Nationalpark zeigt uns ausgiebigst ihr Zäpfchen. Wir haben sie scheinbar aus der Mittagslethargie gerissen. Doch nachdem wir bezahlt haben, darf sie sich wieder hinlegen.

Die Piste ist wie angekündigt: ausnehmend schlecht. Viel Wellblech und viele Steine, so dass wir entweder den Reifendruck deutlich reduzieren oder uns Zeit nehmen müssen.

Letzteres! Wir rollen mit 15 bis 20 km/h durch den Wald. Hin und wieder laufen uns ein paar Tiere über den Weg. Nun denn, wegen der Tiere fährt kein Mensch in diesen Nationalpark. Es wird noch viele Jahre dauern, ehe die Tiere vergessen haben, dass sie hier während des Bürgerkrieges und auch noch danach weggeschossen worden sind. Speziell in Elefantengedächtnissen ist das noch höchst präsent. Kaum hatte man einige von ihnen aus dem südafrikanischen Teil des Parks hierher umgesiedelt, waren sie schon wieder auf dem Rückweg nach Südafrika.

Bei unserem ersten Besuch vor einigen Jahren hatte das häufigste Tier im Nationalpark Hörner und Euter, das zweithäufigste zwei Beine. Das dürfte heute auch noch nicht anders sein, doch man hat, damit die Touristen das nicht so richtig bemerken, die neue Piste in großem Abstand um die Dörfer geführt. Andererseits: warum sollte man die Leute aus dem Nationalpark vertreiben? Und warum muss deren Siedlungsgebiet unbedingt ein Nationalpark sein? An der besonderen Tierwelt kann es jedenfalls nicht liegen.

Nach 40 Kilometern wird die Piste sandiger und ist viel angenehmer zu befahren.

Ab und zu stehen an den Pistenkreuzungen zwar Hinweisschilder, aber bei der Vielzahl der abzweigenden Spuren sind wir dankbar, dass das Navi eine grobe Hilfe bei der Auswahl ist. Und tatsächlich stehen wir nach 56 Kilometern auf dem angepeilten Camp.

Es ist genauso leer wie der Nationalpark. Immerhin hatten sie vor ein paar Tagen tatsächlich Gäste. Die Anlage des Camps ist recht schön, hoch oben über dem Massingir-Stausee. Es wurde vor knapp 10 Jahren mit (deutscher?) Entwicklungshilfe aufgebaut und ist trotz der für Afrika ziemlich langen Betriebszeit im Wesentlichen noch in gutem Zustand. Lediglich das, was in dieser Gegend ohnehin grober Unsinn war, funktioniert nicht mehr. Warum braucht so ein Camp im Busch mehrere Gasboiler? Heute sind alle weg oder defekt. Und warum sind Solarmodule auf dem Dach, die natürlich auch nicht mehr da sind. Hier läuft ohnehin kein Gast ohne Taschenlampe herum. Wahrscheinlich ging man von euphorischen Besucherzahlen aus, um Entwicklungshilfegelder begründen zu können.

Mangels Gästen kommt nur wenig Geld rein, also kann auch nichts repariert werden. Vermutlich wird sich daran auch nichts ändern, denn das Camp liegt einfach zu weit abseits.

Die Nacht ist sehr ruhig und sehr dunkel. Und unten am See blitzen die Lichter von Fischern auf.

Freitag, 20.10.17 (Inharime, Zavora Lodge):  Nach dem Frühstück brechen wir auf. Wir wollen runter an die Küste des Indischen Ozeans. Gut 400 km, davon sicher etliche auf Schlaglochstraßen oder Sandpisten.

Gleich im ersten Ort finden wir einen Geldautomaten. Auch Mocambique hat sich entwickelt. Viel Geld brauchen wir eigentlich nicht, denn alle Tanks sind voll und wir werden wohl nicht tanken müssen. Beim vorletzten Mal haben wir so schlechtes Benzin bekommen, dass der Motor gewaltig geklingelt hat und wir es nur durch Beimischung von “gutem” Benzin verbrennen konnten.

Nach der Mautbrücke über den Limpopo soll es laut Karte auf schlaglöcherigem Asphalt weitergehen. Leider sind wir ein halbes Jahr zu früh dran. Auf ziemlich wüsten Wegen geht es nämlich durch die Äcker rechts und links der Straße, weil sich auf dem Damm die Baufahrzeuge tummeln. Und mit uns ein Konvoi staubender Gleichgesinnter.

Nach 30 Kilometern hat das Elend ein Ende und wir fliegen zügig über die fertige Neubaustrecke. Allerdings nicht lange, denn dann geht es für die nächsten 50 km auf sehr gut zu befahrenden Sand. Dazu brauchen wir natürlich unsere Zeit und erreichen erst bei ziemlich tief stehender Sonne die Nationalstraße 1. Von hier sind es noch 150 km, wir werden also erst in der Dunkelheit ankommen. Das ist nicht schön, zumal es in der letzten halben Stunde wieder durch den Busch geht, aber was soll’s.

Also: vierten Gang ‘rein und gib ihm. Endlich laufen lassen. Jedenfalls für einen Kilometer, dann stehen freundliche Uniformierte auf der Straße und suchen das Gespräch mit uns. Neben ihnen sehen wir das Radargerät stehen.

Der Beamte beginnt ein Schwätzchen und eröffnet uns dann, dass wir über 80 gefahren seien, wo nur 60 erlaubt sind. Wo er Recht hat, hat er Recht. Es dürften tatsächlich knapp über 80 gewesen sein. Es ging bergab und der Ort schien zu Ende zu sein, doch er ist natürlich erst dann zu Ende, wenn ein Schild das sagt.

Wir suchen keine Ausrede, denn die Angelegenheit ist ja klar. Die Tarife: 10 km/h zu schnell 1000 Meticais (knapp 15 Euro), 20 für das Doppelte, für mehr als 20 noch einmal das Doppelte. Für uns also 4000 Meticais.

Er lässt sich relativ schnell auf 2000 herunterhandeln. Zu schnell für unseren Geschmack, deshalb schieben wir gleich noch nach: 2000 mit Quittung. Das mag er dann doch nicht und ist mit 1000 ohne Quittung einverstanden. Ein grüner Zettel wechselt den Besitzer, er wünscht uns weiterhin gute Fahrt und wir rollen weiter. Mit 60 km/h!

Das war das erste Mal, dass wir Schmiergeld gezahlt haben. Wir machen so etwas grundsätzlich nicht, doch dieses Mal sind wir schwach geworden, weil wir es eilig hatten. Trotzdem ist das großer Mist und der Zeitgewinn nur eine dürftige Ausrede.

Beim letzten Mal sollten wir bei einer ähnlich klaren Sachlage zwei Millionen Meticais bezahlen - damals hatte die Währung noch ein paar Nullen mehr. Nach einer längeren und durchaus fairen Verhandlung in englisch-spanisch-portugiesischem Kauderwelsch konnten wir unseren Beitrag zum mocambiquanischen Staatshaushalt halbieren und haben seitdem einen offiziellen Strafzettel über eine Million. Mit Stempel, Durchschlag und Unterschrift. Es könnte sogar an der gleichen Stelle wie heute gewesen sein. Wir entwickeln uns zum Dauerspender.

Es ist schon lange dunkel, als wir von der Nationalstraße abfahren. Jetzt noch 17 Kilometer sandige Piste. Ohne Navi hätten wir uns bei der Vielzahl der unbeschilderten Wegegabelungen sicher verfahren, so aber landen wir zielsicher in der Zavora Lodge.

Sogar die Küche hat noch offen, so dass wir uns ganz faul an den gedeckten Tisch setzen können. Heute gibt es Barrakuda, dazu ein kühles “Doschemm” (auf Deutsch: 2M, ein lokales Bier). Nach fast 450 gar nicht so einfachen Kilometern haben wir uns das verdient.

Samstag, 21. und Sonntag, 22.10.17 (Inharime, Zavora Lodge):  Ein paar laue Tage. Baden im Inder. Essen im Restaurant. Sundowner am Abend. Aber auch Wäsche waschen und ein bisschen am Auto reparieren.

Vor Jahren hatten wir hier eine Felsenpython auf der Damentoilette. Doch dieses Mal ist nichts da. Schade eigentlich.

Montag, 23.10.17 (Chidenguele):  Genug rumgegammelt. 200 km entfernt liegt eine Lodge, in der wir vor einigen Jahren schon einmal waren. Der Weg dorthin führt quer über die Dünen. Damals hingen am Anstieg sogar ausgewachsene Geländewagen fest und wir haben es nur dank massiv reduziertem Reifendruck und mit durchdrehenden Hinterrädern bis oben auf den Dünenkamm geschafft. So gerade eben. Danach war eine halbe Stunde Reifen aufpumpen angesagt.

Dieses Mal haben die Manager der Lodge frischen Sand auf die Piste schaufeln lassen in der Hoffnung, dass er von den Fahrzeugen zu einer festen Oberfläche zusammengedrückt wird. Das klappt auch ganz gut, obwohl der Härtetest noch aussteht, denn heute müssen wir nur von der Düne bergab fahren. Der Rückweg wird schwieriger.

Schon am Mittag stehen wir auf einem schönen schattigen Plätzchen, haben eine eigene Dusche und Toilette und sogar Nachbarn. Das hatten wir in Mocambique noch gar nicht, wir waren stets die einzigen Gäste. Und das Verrückte: das Auto der anderen Gäste hat ein Münchener Kennzeichen. Ulla und Theo sind genau wie wir schon seit vielen Jahren im Süden und Osten Afrikas unterwegs und es ist erstaunlich, dass wir sie nicht öfter getroffen haben. Später finden wir heraus, dass wir ihr abgestelltes Fahrzeug 2010 schon einmal gesehen haben. In Nairobi/Kenia, doch damals waren sie gerade in Deutschland.

Sie fahren einen alten Landcruiser mit großem Wohnaufbau. Verglichen mit uns ist das wie Hundehütte zu Wohnzimmer-Küche-Bad. Dafür wiegen sie auch eine Tonne mehr als wir und passen in keinen Container. Alles hat eben sein Vor- und Hinterteil.

Dienstag, 24. bis Freitag, 27.10.17 (Chidenguele):  Mit den beiden hocken wir in den nächsten Tagen oft zusammen. Aber sie sind nicht die einzigen Münchner auf dem Platz. Neben uns steht ein Pärchen mit einem Leihwagen und Dachzelt, natürlich auch aus München. Und neben denen ein weiteres Pärchen. Woher? Na, wo wohl! Und neben denen?

Allmählich müssen wir einen Münchner Gemeinderat wählen.

Es sind jedenfalls ziemlich faule Tage. Hin und wieder an den Strand. Hin und wieder gut essen, nicht nur im Restaurant, denn Theo kann gut kochen. Und vor allem: kein Stress!

Samstag, 28.10.17 (Bilene):  Das Wetter ist mau. Schon gestern war es kühl und es hat ganz kräftig geregnet und heute sieht es auch nicht besser aus. Also weg!

Ulla und Theo haben die gleiche Fahrtrichtung wie wir: entlang der Küste Richtung Süden, entweder über Swaziland nach Südafrika oder noch weiter durch den Sand nach Süden und dann direkt nach Südafrika. Als wir diese Strecke vor zwölf Jahren das letzte Mal fuhren, hatten wir nicht nur ziemlich tiefen Sand, sondern auch massig Wasser auf der Piste, das uns zuweilen sogar über die Windschutzscheibe geschwappt ist, weil wir nicht zu langsam durchs Wasser fahren durften. Wir hörten von anderen, dass es jetzt noch schlechter sein soll, weil die Chinesen eine neue Fernstraße durch die Region bauen und sich deshalb niemand mehr um den Zustand der Pisten kümmert.

Schauen wir mal. Vielleicht können wir die neue Straße ja schon benutzen. Zur Not bleibt ja noch der Weg über Swaziland.

Heute wollen wir nur bis in den beliebten - und belebten - Küstenort Bilene. Eigentlich reizen uns solche Touristenmagnete nicht, doch es ist zu weit, um in einem Rutsch durch die Hauptstadt Maputo zu kommen. Dort gibt es kein Camp und direkt dahinter auch nicht.

Beim Start kommen wir problemlos über die Problemdünen des Camps, die uns schon ein wenig Sorgen gemacht hatten, und rollen im Konvoi nach Süden, vorbei an unserer “Zahlstelle” von letzter Woche. Diesmal halten wir uns penibel an jede Geschwindigkeitsbeschränkung.

Auf einem Parkplatz in Xai Xai wird Wolfgang von einem Mocambiquaner angesprochen (die anderen sind alle beim Einkaufen). Er dreht heute Filme für das lokale Fernsehen und hat seine Ausbildung zum Kameramann wo genossen? Genau, in München, in den Bavaria Filmstudios in Geiselgasteig.

Der Filmemacher erzählt, dass die neue Straße nach Süden fast fertig sein soll, die Einweihung sei Anfang 2018 geplant. Also keine Sandpiste mehr? Doch, doch, denn es ist noch viel zu tun. Aber es hat noch nicht geregnet, so dass der Sand trocken sei. Leider, denn dann wird er bodenlos.

Am Nachmittag rollen wir nach Bilene rein. Es ist offensichtlich Saure-Gurken-Zeit, denn die Zahl der Straßenhändler ist weit höher als die der Touristen.

Das Camp macht einen ganz guten Eindruck, dem sich unsere Reifen allerdings nicht anschließen können. Sie versacken nämlich ziemlich tief im lockeren Sand. Wir wühlen die frisch planierte Piste ziemlich durch, ehe wir schließlich unser Plätzchen gefunden haben. Dorthin ging es wieder einmal bergab und für den Rückweg werden wir mit verdammt wenig Reifendruck starten müssen. Zur Not können wir uns von Ulla und Theo ja ein bisschen ziehen lassen, denn die haben mit dem Sand kein Problem.

Sonntag, 29.10.17 (Bilene):  Neben gutem Essen und rumgammeln ist heute der Generator vom Bus dran. Der will nicht mehr so, wie er soll. Vielleicht kann ihn ein neuer Regler wieder zu etwas mehr Engagement überreden.

Nach einer längeren Operation und einer kurzen Testfahrt sieht es nicht so aus. Dann werden wir wohl zu drastischeren Maßnahmen greifen müssen. Aber erst nächstes Jahr.

Dasselbe gilt für Anette. Ihr Knie tut schon seit längerem weh, doch nach einem Fehltritt (!) ist es richtig übel. Sie bewegt sich nur noch humpelnd voran und kann keine größeren Strecken mehr laufen. Wir könnten versuchen, es mit Bordmitteln zu reparieren, die meisten Werkzeuge hätten wir dabei, doch sie zieht einen Arzt vor. Also zurück nach Pretoria. Nicht auf kürzestem Wege, aber auch nicht mit vielen Umwegen.

Ein fliegender Händler von Cashew-Kernen überzeugt uns nicht nur davon, dass er die besten und frischesten Kerne am Platze hat, sondern er lässt sich auch von uns überzeugen, dass wir deshalb noch lange nicht viel mehr als üblich bezahlen. Aber wir zahlen zumindest so viel, dass er am nächsten Tag wieder kommt - mit dem vergeblichen Versuch, uns zu höheren Preisen zu bewegen. Es ist trotzdem ein gutes Geschäft für ihn.

Montag, 30.10.17 (Straßenrand bei Salamanga):  Nach dem Frühstück lassen wir zunächst einmal ziemlich viel Luft aus den Reifen. Sehr viel! Wir müssen irgendwie den sandigen Hang, den wir vorgestern zum Stellplatz heruntergerutscht sind, wieder hochkommen.

Ulla und Theo fahren vor und wir sausen mit durchdrehenden Hinterrädern hinter ihnen her. Geschafft! jetzt darf Wolfgang eine halbe Stunde lang die Reifen wieder aufpumpen.

Auf dem Weg nach Maputo halten wir zum Einkaufen an einem Supermarkt. Drei Leute shoppen und Wolfgang bleibt bei den Autos. Da die Sonne gnadenlos aufs Hirn brennt, denn sie steht ziemlich senkrecht, bietet ihm der Manager eines Möbelmarktes an, sich in deren Eingang in den Schatten zu stellen. Zumal hier von innen die gekühlte Luft herausströmt.

Während der Unterhaltung mit den Kassiererinnen und dem Manager, fragt der Chef, warum wir so viel Zeit haben, durch Mocambique zu reisen. “Na, wir sind schon ein paar Jahre Rentner und haben Zeit”. “Wieso seid ihr Rentner?”. “Weil wir um die 70 Jahre alt sind” “Das kann nicht sein, zeig uns mal Deinen Pass”. Sie haben es dann doch auch ohne Pass geglaubt, sind sich aber sicher, dass es ein Geheimnis oder ein Rezept dafür gäbe.

Afrikaner können unser Alter ganz schwer einschätzen, so, wie das umgekehrt für uns mit Schwarzen auch der Fall ist. Außerdem sind in Afrika 70 Jahre alte Schwarze häufig vom Leben erkennbar gebeugt worden, weil ja auch die Lebenserwartung deutlich drunter liegt.

Jedenfalls waren sich die Damen ganz sicher, dass wir ein Rezept hätten und haben intensiv danach gefahndet. “Trinkst du viel Wasser?” “Isst Du viel Fleisch?” ”Welche Hautcreme nimmst Du?” “Trinkst Du Alkohol?” “Machst Du Sport?” “Isst Du Gemüse?” “Trinkst Du Cola ohne Zucker?” “Hast Du viel gearbeitet?” “Nimmst Du Health Food (sprich: Nahrungsergänzungsmittel aus dem Chemielabor)”? Und etliche weitere Fragen dieser Art. Und leider keine zufrieden stellende Antwort, nur enttäuschte Gesichter!

Man sieht halt aus, wie man aussieht und hat verdammt wenig Einfluss darauf. Jedenfalls im Gesicht. In der Mitte des Körpers ist das wohl etwas anderes und genau da hatte wohl eine der Damen auf eine einfache Erlösung gehofft.

Winkend und hupend verabschieden wir uns voneinander und eine Stunde später laufen wir in Maputo ein.

Um weiter nach Süden zu kommen, kann man von hier tief ins Landesinnere fahren, um dann die Straße abseits der Küstenniederungen zu nehmen. Oder man sucht am Hafen nach dem Fähranleger, von dem aus man den Meeresarm per Boot durchquert, um dann auf einer alten Sandpiste südwärts zu fahren. Die erste Alternative ist lang und -weilig, die zweite kurz und -weilig. Afrikanische Fähren sind immer kurzweilig.

Auf dem Weg zur Fähre rollen wir mehrmals unter extrem hohen Brückenbaustellen hindurch. Hier wird von den Chinesen eine gewaltige Brücke über die Bucht gebaut. Sie muss sehr hoch sein, damit Seeschiffe darunter hindurch passen, denn in der Bucht liegt der aufstrebende Hafen von Maputo. Am stadtseitigen Ende der Brücke ist die Zufahrt hoch aufgeständert, um über die großen db_17-229-Wohnblöcke hinweg auf das normale Straßenniveau zu sinken. Es ist ein beeindruckendes Panorama und kündet unweigerlich vom Ende der Fähre. Anfang 2018 soll es soweit sein.

Unter diesem Aspekt ist auch klar, dass in die Fähre nicht mehr investiert wird. Es ist ein altersschwacher Frachter, völlig ungeeignet als Autofähre. Die Autos fahren seitlich auf das hohen Vorderdeck und werden mit viel Aufwand gedreht und mühsam einzeln nebeneinander eingeparkt. Die verbleibenden Zwischenräume werden mit Menschen aufgefüllt.

Doch bevor es auf die kurzweilige Überfahrt geht, ist erst einmal langweiliges Warten angesagt. Denn obwohl die Überfahrt db_17-208-kaum mehr als zwei Kilometer lang ist, dauert es mehrere Stunden, ehe die Fähre eine Runde beendet hat. Leider sind wir an der Fähre angekommen, als sie sich gerade abgelegt hatte, doch dafür stehen wir ziemlich weit vorn in der Schlange.

Entlang Fahrzeugschlange haben sich zahlreiche “Businesses” etabliert. Essen wird gekocht, Getränke werden verkauft, Fingernägel manikürt und Unmengen fliegender Händler bieten alles an, was irgendwie transportierbar ist, von Schlipsen über Handyladegeräte und Einkaufstaschen bis zum Kinderspielzeug. Eben alles.

Nach drei Stunden stehen wir mit 20 andb_17-235-dedb_17-227-redb_17-220a-n Autos und vielen Leuten auf dem Schiff und nach kurzer Fahrt am anderen Ufer. Erstaunlicherweise ohne Beule.

Kaum sind wir vom Schiff runter, hält uns ein Polizist an. Anette sei nicht angeschnallt gewesen (bei Tempo 5!). In unseren Papieren kann er nichts Unrechtmäßiges finden (wie auch, denn er schaut sich nur die deutschsprachigen Seiten im internationalen Führerschein und in der Zulassung an). Auch der Sicherheitsgurt ist schnell kein Thema mehr, denn wir haben wenigstens einen drinnen, im Gegensatz zu den meisten Autos.

Das sieht er auch bald ein.

Nach ein paar Kilometern Buckelpiste biegt die ganze Schlange von der Fähre plötzlich nach rechts über einen Acker ab. Wir hinterher! Kurz darauf stehen wir auf einer piekfeinen neuen Asphaltstraße. Wir müssen zwar immer wieder mal kurz runter in den Sand, weil eine Brücke fehlt, aber die meiste Zeit rollen wir flott über Edelasphalt.

Mangels Campsite stellen wir uns ein Stück abseits der Straße auf die alte Piste und genießen einen ruhigen Abend.

Dienstag, 31.10. bis Mittwoch, 1.11.17 (Ponta Malongane):  Wir sind schon früh auf und hoppeln bald darauf schon wieder über die Piste. Die neue Straße ist zwar schon fertig, doch man lässt uns hier nicht drauf. Da wir auf ein Camp an der Küste wollen, müssen wir die Baupiste ohnehin verlassen und stehen vor dem Problem, dass hier wegen der Bauarbeiten zahlreiche Spuren in allen Richtungen durch den Sand gepflügt wurden. Welche nehmen? Das Navi hilft nicht weiter.

Während wir an einer Wegekreuzung stehen und beratschlagen, kommt uns ein Südafrikaner im Landrover entgegen. Er ahnt bereits, wo wir hin wollen, denn er kommt gerade von dort und deutet auf eine schmale Spur durch die Dünen. Er hätte trotz Allrad ziemliche Schwierigkeiten gehabt und bezweifelt, dass wir da durchkommen. Wir nehmen’s gelassen - was bleibt uns auch sonst übrig - und hoffen, dass Buddeln, Sandbleche und Abschleppen es schon richten werden. Zur Not mit Unterstützung durch Einheimische. Es sind ja nicht einmal zehn Kilometer.

Ziemlich angespannt biegen wir als erstes in die Piste ein, gefolgt von Ulla und Theo.

Es geht gar nicht so schlecht voran, meistens müssen wir nicht einmal mit Volldampf durch den Sand, sondern können entspannt im zweiten Gang rollen. Doch höchste Aufmerksamkeit ist immer dann geboten, wenn es bergan geht oder andere Wege kreuzen, denn dann ist der Sand ziemlich tief durchgewühlt.

Vor einer hohen Düne versuchen wir, auf einem Nebenweg um den Anstieg herumzukommen. Das war ein Fehler. Nur mit größter Mühe gelingt es uns, wieder zurück auf festen Boden zu kommen. Zu Fuß erkunden wir Alternativen, doch es gibt keine. Also viel Luft aus den Reifen. Anette fährt wegen ihres immensen Gewichts bei Ulla und Theo mit.

Es ist knapp, aber wir kommen hoch auf die Düne und hinten wieder runter. Doch ein Stück weiter, an einer harmlosen Stelle ist Schluss. Direkt vor einer Schule, seltsamerweise ohne Schüler. Ist hier dienstags schulfrei?

Doch der Lehrer ist da und bietet uns seine Hilfe an. Mit vereinten Kräften sind wir auch gleich wieder frei und zehn Minuten später im Camp.

Es ist riesengroß und menschenleer und auch ein bisschen verfallen. Bei unserem letzten Besuch war es gerammelt voll, so, wie es in einem Monat auch wieder sein wird.

Im Gegensatz zum Camp ist es woanders richtig db_17-240-vodb_17-239-ll. db_17-238-Nämlich draußen auf dem Meer, wo zahlreiche Wale das Leben genießen. Hier finden sie zwar nichts zu fressen, doch hier bekommen sie ihre Kinder. Hin und wieder schießt ein Zehntonner steil aus dem Wasser, nur um nach einer Seitwärtsrolle wieder aufzuklatschen. Es macht den Eindruck, als würden sie das nur aus Spaß tun. Ein bisschen Ballermann für unterkühlte Antarktiker, vielleicht liegt es ja am warmen Wasser.

Donnerstag, 2. bis Freitag, 3.11.17 (Piet Retief):  Ulla und Theo müssen, weil ihr Urlaub allmählich zu Ende geht, Richtung Pretoria aufbrechen. Und wir ebenfalls, weil Anettes Knie nicht besser wird. Sie kann trotz des sehr schönen Strandes nicht einmal ins Wasser gehen.

Die Leute vom Camp haben uns empfohlen, nicht den direkten Weg zur Grenze zu nehmen, denn der sei extrem tiefsandig. Besser wäre es, der Spur vom Hinweg zu folgen und dann weit weg von den Baupisten ein paar Kilometer querfeldein zu fahren. Da gäbe es viele Spuren kreuz und quer, die letztlich alle zur Grenze führen würden.

Es geht einwandfrei, obwohl es manchmal Spitz auf Knopf steht, und dank Navikarte wissen wir immer genau, ob wir uns noch in Richtung Grenze bewegen oder im Kreis fahren.

Kurz vor der Grenze liegt eine Hochspannungsleitung quer über die Piste. Einen der Holzmasten hat es umgelegt. Die Leitung ist ein paar Zentimeter dick und scheinbar außen isoliert, doch wir trauen dem Braten nicht. Jedenfalls werden wir sie nicht anfassen.

Dummerweise läuft hier die Piste in einem kleinen Graben entlang und wir müssen irgendwie versuchen, von dort auf den einen Meter höher gelegenen Acker zu kommen. Ab da stehen wieder Masten und wir könnten die Leitung problemlos passieren. Theo fährt voraus und trägt einen Teil des Hanges ab. Dann nehmen wir viel Anlauf und springen über den Hang auf den Acker. Theo erzählt später, dass wir mit den Vorderrädern locker einen halben Meter vom Boden abgehoben hätten.

So hat es sich auch angefühlt.

Kaum sind wir hinter dem Kabel wieder auf der Piste, kommt ein Kleinbus mit Einheimischen, stoppt, einer springt heraus, hebt das Kabel über das Auto drüber und nach 20 Sekunden sind sie durch.

Wie phantasielos!

Die Grenze ist schlicht und schnell und deutlich vor Mittag sind wir wieder in Südafrika.

300 mehr oder weniger langweilige Kilometer später sind wir in Piet Retief auf einem sehr schönen Camp. Hier waren wir Anfang des Jahres schon einmal, damals allerdings in einen ärgerlichen Kampf mit Benzinpumpe und Vergaser verwickelt (die sich später beide als völlig unbescholten herausstellten).

Das Highlight des Camps ist das Restaurant. Sehr gemütlich, nette Bedienung und gutes Essen. Ein Grund mehr, hier einen Tag Pause einzulegen.

Samstag, 4.11.17 (Pretoria, Riverwood):  Wir verabschieden uns von Ulla und Theo. So lange, wie mit den beiden, sind wir noch nie mit anderen zusammen gefahren. Wir werden uns sicher wieder sehen.

Zurück in Riverwood gibt es keine guten Nachrichten. Ein Hund und ein Pferd sind gestorben und ein anderes hatte eine Totgeburt. Das drückt auf die Stimmung.

Sonntag, 5. bis Sonntag, 12.11.17 (Pretoria, Riverwood):  Nachdem uns ein Arzt einen Termin im nächsten Februar angeboten hatte, findet Elizabeth in Ihrem Krankenhaus doch noch einen Arzt, der kurzfristig Zeit hat. Er schaut sich Anettes Knie an, es wird geröntgt und sie erhält ein Schmerzmittel. Doch die beste Nachricht ist, dass sie nicht sofort unters Messer muss, sondern wir in Ruhe nach Windhoek weiterfahren können und der Eingriff dann in Deutschland erledigt werden kann.

Das alles ist perfekt organisiert und macht einen sehr professionellen Eindruck. Es ist ein Privathospital, aber keines der edlen. Für die “Kassenpatienten” in Südafrika sieht die Lage ganz anders aus.

Auf einer Farm gibt es immer etwas zu tun, an einem alten Auto ebenfalls. Und ein paar Restaurants in der Umgebung bedürfen ebenfalls eines Besuches.

Montag, 13.11.17 (Pilanesberg NP):  Es wird Zeit, uns in Richtung Windhoek zu bewegen. Anette will ja noch vor Weihnachten im schlechten Wetter sein. Nicht auf dem kürzesten Weg, aber auch nicht mit großen Abstechern.

Eines muss allerdings sein, nämlich ein Tag in Sun City. Das ist schon eine alte Tradition bei uns, ein paar Stunden in deren Schwimmbad zu verbringen. Wobei Schwimmbad nicht ganz den Kern trifft. Wasserlandschaft ist besser. Großer Strand mit großen Wellen, abenteuerliche Rutschen, gemächlichen Flüsschen, dampfigem Urwald und Burger mit Pommes.

Wie gesagt, muss sein! Morgen.

Am Nachmittag landen wir im Camp des Nationalparks.

Dienstag, 14.11.17 (Rustenberg):  Am Nachmittag soll das Wetter schlechter werden, abends sogar regnen. Also verzichten wir auf den Besuch des Nationalparks - wo wir ohnehin schon oft waren - und fahren gleich nach Sun City.

Das war die richtige Entscheidung. Wir haben es zwar noch angenehm warm, aber es ziehen schon erste Wolken auf.

Nach einem wasserreichen Tag landen wir abends auf dem Camp in der Rustenbergschlucht. Es ist riesengroß und, wie fast immer, menschenleer. Und ebenfalls wasserreich, diesmal von oben.

Mittwoch, 15.11.17 (Kuruman):  Hier gibt es nur wenige Gründe, länger zu bleiben, also sind wir schon um 6:30 Uhr draußen, denn wir wollen heute einen größeren Satz in Richtung Westen machen. Die Wolken hängen tief und die Straße ist lang und einsam. Die Landschaft bietet auch nicht viel fürs Auge. Viel Horizont, viel flach, viel grauer Himmel, viel Ackerbau. Aber wir kommen gut voran und landen nachmittags 500 km weiter in der Red Sands Lodge bei Kuruman.

Es ist kalt. Richtig kalt. Unafrikanisch kalt und windig. Kein Wetter für uns und auch nicht für unseren Kocher, der uns dringend empfiehlt, ins Restaurant zu gehen.

Eine wirklich gute Empfehlung. Gemütliches Restaurant, viele Leute, gute Bedienung und: gutes Essen!

Danke ans Sauwetter.

Donnerstag, 16.11.17 (Witsand Nature Reserve):  Wir sind eingefroren! Es sind 9° C und im Kühlschrank ist es wärmer als draußen.

Als wir kurz vorm Mittag aufbrechen, sind es immer noch unter 20° C.

Wir haben es nicht weit. 150 km entfernt liegt die Witsand Nature Reserve, von der wir schöne Fotos gesehen haben. Die Piste dorthin ist extrem einsam, doch angenehm zu befahren.

Was sich schon auf der Zufahrt zeigte, gilt auch im Park. Wir sind die einzigen. Wieder einmal.

Wir haben hier ein eher mittelmäßiges, weil wenig frequentiertes und sehr abgelegenes Camp erwartet. Doch wir werden ziemlich enttäuscht. Es ist eines der besten seit langer Zeit. Sehr schön im Busch gelegene Plätze, bestens ausgestattet, sehr sauber und - eher selten - alles funktioniert. Wirklich tiptop. Wir sind begeistert. Und auch die Tiere fühlen sich nicht durch uns gestört und kommen ziemlich nah heran. Nein, keine Löwen oder so, sondern Schakale und Antilopen.

Witsand gibt es nur deshalb als Reservat, weil sich hier, mitten in einer felsigen Steppe, große weiße Dünen angesammelt haben. Wirklich groß und anstrengend zu erklettern, mit einem ganz eigenen Biotop.

Da es noch früher Nachmittag ist, fahren wir noch ein wenig im Reservat herum und müssen natürlich rauf auf die Dünen. Nicht auf db_17-243-irgdb_17-244-endeine, sondern auf die höchste, auf allen Vieren, am Hang knietief im Sand versinkend und die Pumpe auf Turbodrehzahl.

Oben wartet eine herrliche Aussicht auf einen weiten Horizont. Und ein fast senkrechter Abstieg in drei Minuten mit zwei db_17-253a-Kilo Sand in den Schuhen.

Nach so viel Kreislauftraining brauchen wir Energienachschub. Genau dafür hat jeder Platz eine eigene große Feuerstelle. Leider haben wir nichts Grillbares mehr im Kühlschrank, wir haben ja nicht geahnt, dass es hier der perfekte Platz für so etwas ist. Die uns interessiert zuschauenden Antilopen wissen nicht, dass sie potentielle Lieferanten sind.

Freitag, 17.11.17 (Upington):  Die Nacht war extrem ruhig und die Temperaturen sind wieder so, wie es sich gehört. Nachts um die 20° und tags um die 30°.

Da die nächsten 1000 km kaum Gelegenheit bieten, sich deutlich vom Auto zu entfernen, weil wir entweder unterwegs oder in einem Nationalpark - mit Löwen - sind, nehmen wir hier die Gelegenheit noch einmal wahr. Dank Navi gehen wir in der unübersichtlichen Buschlandschaft auch nicht verloren, sondern finden zielsicher den Weg durch die Dünen. db_17-262-Ddb_17-261a-er weiße Sand ist gleißend hell und man möchte sich hier wirklich nicht verirren. Wer weiß, wann der nächste Zweibeiner vorbeikommt. Gestern Abend im Camp waren wir noch die potentiellen Jäger und die Antilopen die Gejagten, hier könnte es schnell umgekehrt sein. Gut, dass Antilopen Vegetarier sein.

Kurz nach dem Mittag brechen wir endgültig auf. Wir sind hier mitten im Outback, zur nächsten Asphaltstraße sind es gut 50 km und wir haben drei zur Auswahl. Welche nehmen?

An einer Pistenkreuzung beratschlagen wir, welche wohl die bessere Alternative sei. Glücklicherweise kommt ein Farmer vorbei und gibt uns einen Tipp. Er kennt natürlich alle Strecken.

Außerdem erzählt er uns, dass sich alle Farmer der Region inzwischen mit Munition eindecken, weil sie innerhalb des nächsten Jahres den großen politischen Knall erwarten. Südafrika wird implodieren. Wenn Staatspräsident Zuma im Amt bleibt, dann ist das gar nicht so unwahrscheinlich. Zurzeit sorgt hier das Buch “Zumas helpers” für Furore, das der Präsident mit Gewalt verhindern wollte, zeigt es doch die ganzen Verstrickungen und Abhängigkeiten seiner Regierung mit einigen Wirtschaftsführern auf. Das ist hochbrisanter politischer Sprengstoff, Amtsenthebung und Gefängnis inklusive. Noch hat Zuma die Richter des Landes nicht an die kurze Leine bekommen.

Der Farmer bietet uns gleich noch den Download des besagten Buches an. Ohne Internet wäre dessen schnelle Verbreitung sicher leicht zu blockieren gewesen.

Wir hoppeln auf der empfohlenen Piste weiter und sind dankbar, als wir endlich Asphalt erreichen. 200 km später landen wir in einer Lodge in Upington. Wir sind dieses Mal nicht die einzigen Gäste, sondern die zweizigen.

Samstag, 18.11.17 (Kgalagadi NP, Twee Rivieren):  Jetzt noch 300 km feiner Asphalt, dann sind wir im Kgalagadi Nationalpark. Mal sehen, ob wir da einen Übernachtungsplatz buchen können, denn nur wenn man zwei Nächte im Park verbringt, darf man durch den Nordausgang des Parks bei Mata Mata heraus nach Namibia. Ansonsten hätte man viele Extra-Kilometer.

Mittags treffen wir ein und haben Glück. Es ist nicht mehr viel frei, aber für uns reicht’s. Gern hätten wir die zweite Nacht direkt im Camp in Mata Mata verbracht, weil es ein sehr schönes Camp ist, doch da ist nichts frei. Also werden wir die zwei Nächte hier im Hauptcamp in Twee Rivieren bleiben und die Umgebung erkunden. Viele Wege gibt es da nicht zur Auswahl. In einem Flusstal rauf, dann ein Hochplateau queren und im anderen Flusstal wieder zurück. Rechts herum oder links herum.

Wobei “Flusstal” nur äußerst temporär richtig ist. Da fließt jetzt nichts, so wie vermutlich schon seit ein paar Jahren. Doch vor längerer Zeit, in den Neunzigern oder den frühen Nullern ist hier mal eine mächtige Welle heruntergekommen, die alles, was nicht rechtzeitig hoch auf die Dünen kam, mitgenommen hat. Die Piste, die Picknickplätze, die Erdmännchen. Die ersten beiden sind jetzt neu, die letzteren haben wir seitdem nicht mehr gesehen.

Da es mächtig heiß ist, nicht nur für uns, sondern auch für die Tiere, verlümmeln wir den Nachmittag faul auf dem Camp.

Erst bei tiefer Sonne machen wir einen kleinen Ausflug zu den wilden Tieren, die allerdings weder wild noch überhaupt da sind. Nix zu sehen.

Dann eben morgen.

Das markanteste Erlebnis dieses Ausflugs ist ein Plattfuß mitten im Sand der Hochebene. Nix Schlimmes, wir haben nicht nur ein gutes Reserverad, sondern auch freien Blick in die Umgebung.

Bei der Rückfahrt hören wir 100 m vorm Camp ein merkwürdiges Zischen unterm Auto. Schlange oder Plattfuß? Kurz darauf intoniert die Reifendrucküberwachung die Aufklärung.

Nicht nachzuschauen, Vollgas geben! 30 Sekunden später stehen wir auf unserem Platz. Komplett platt! Das hätt’s nun wirklich nicht gebraucht.

Auf eine Werkstatt hier im Nationalpark können wir nicht hoffen, in den 60 km entfernten Ort kommen wir auch nicht.

Sonntag, 19.11.17 (Kgalagadi NP, Twee Rivieren):  Da bleibt nur eine ausgiebige Morgengymnastik. Das Vergnügen hatten wir seit etlichen Jahren nicht mehr, db_17-265-aber wat mut, dat mut. In der Morgenkühle ist es auch kein großes Thema.

Zahlreiche Zuschauer kommentieren das Geschehen lautstark. Na ja, eigentlich sind sie ja wegen des Frühstücks gekommen. Unter den Webern hat es sich nämlich herumgesprochen, dass es bei uns nicht nur Krümel zu holen gibt. Und dadb_17-270- zurzeit das Nahrungsangebot auch nicht sehr üppig ist, schauen sie halt bei uns vorbei.

Mit anderen - größeren - Tieren haben wir weniger Erfolg. Am Nachmittag drehen wir noch eine Runde. Mit dem gleichen Ergebnis wie gestern, wenn man von den drei jungen Eulen, auf die uns ein anderer Besucher aufmerksam macht, einmal absieht.

Die Reifen halten heldenhaft durch.

Montag, 20.11.17 (Red Dune Camp):  Heute müssen wir durch den Nationalpark nach Norden und dort über die Grenze nach Namibia. Da es direkt an der Grenze keinen südafrikanischen Posten gibt, müssen wir die Formalitäten schon im Camp erledigen, was schnell und problemlos geschieht.db_17-273-

Schon kurz nach Sonnenaufgang sind wir auf der Piste. Die erste Hälfte der 120 km ist zwar sandig, aber sehr gut zu befahren. Auch mit den Tieren klappt’s. Eine Gepardenmutter streift mit ihren zwei Kindern durchs Gestrüpp.

Ein paar Kilometer weiter lungert ein fauler Löwe herum, wohl ein ausgestoßenes Männchen. Und nicht weit weg finden wir tatsächlich seit langem mal wieder ein Rudel Erdmännchen, heftig den Boden durchwühlend auf der Suche nach Beißbarem. Hoffentlich sind sie bei der nächsten Flut aufmerksamer.

Wir müssen auch ziemlich aufmerksam sein, denn plötzlich meldet sich schon wieder der Reifendruck. Diesmal schleichend, so dass wir noch einen der beiden Picknickplätze entlang der Strecke ansteuern können.

Da hat der Mann vom Reifendienst wohl geschludert.

Während des db_17-272-Radwechsels kommt ein zweites Fahrzeug auf den Platz und ein Paar steigt aus. Ein bisschen Smalltalk und dann fragen sie uns ganz plötzlich, ob wir vor einem Monat im Krugerpark waren.

Kurz nachgerechnet. Ja! Sie hätten uns da nämlich gesehen. Und nicht nur das, sondern auch fotografiert. An einer Stelle, wo keiner von uns ans Aussteigen dachte, weil die Parkverwaltung rings um uns ein Dutzend Löwen postiert hatte. Kinder und Erwachsene. Ein völlig entspanntes Rudel, das sich durch ein paar Autos nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Doch das Schönste ist, dass wir die beiden, Jan und Jan, ebenfalls in ihrem Auto fotografiertdb_17-204- haben. Wir standen uns quasi gegenüber und hatten einige Löwen zwischen uns.

Ein paar Tage später schicken sie uns ihr Foto zu und wir schicken unseres. Das erste Mal, dass Löwen und wir gemeinsam auf einem Foto zu sehen sind.

Danke.

Mit neuem Reifen geht es flott weiter. Doch nicht lange, denn der nördliche Teil der Strecke ist nicht nur wenig befahren, sondern streckenweise auch recht sandig. Üblicherweise ist das kein echtes Problem, denn die meisten Sandpassagen sind kurz genug, um mit Schwung genommen zu werden. Doch nicht dieses Jahr. Die lange Trockenheit hat dem Sand den letzten Rest an Feuchtigkeit entzogen und es ist über Kilometer nur noch weich und locker. Hier wäre sogar das Laufen zu Fuß kein Vergnügen mehr.

Zweimal schicken uns Hinweisschilder runter von der Piste auf eine Spur durch den Trockenfluss. Die Hauptpiste ist unpassierbar wegen langer Tiefsandfelder. Hatten wir auch noch nie.

Wir haben uns hier im Park zwar noch nie im Sand festgefahren, doch dieses Jahr ist vieles anders. Wir hängen plötzlich richtig tief drinnen, zudem an einer unschönen Stelle, weil Büsche den freien Blick behindern.

In 20 cm Tiefe wird der Untergrund fester, aber unser Motor schafft es nicht, den darüber liegenden Sand wegzuschaufeln. Also müssen wir das tun.

Es klappt auch ganz gut und nach wenigen Minuten rollen wir wieder. Doch nicht lang und wir kommen trotz deutlich verringerten Reifendruckes nur meterweise voran.

Zum Glück holen uns zwei Südafrikaner mit ihrem Geländewagen ein. Auch mit deren Muskelkraft kriegen wir unsere zweieinhalb Tonnen nicht wieder flott. Schließlich manövrieren sie ihr Fahrzeug an uns vorbei und nehmen unseren an den Haken.

Drei Minuten später geht es wieder von allein. Freundlicherweise bleiben die Südafrikaner dicht vor uns und behalten uns im Auge. Dank dessen kommen wir ab jetzt ohne Probleme durch sämtliche Löcher.

Am frühen Nachmittag fahren wir über die Grenze und werden wie üblich zolltechnisch nur nach Brennholz gefragt. Keiner weiß, warum das so ist, aber es ist immer so. Afrikanische Folklore.db_17-281-

Danach geht es auf namibischer, also hervorragender, Piste weiter und wir landen beim Sonnenuntergang im Red Dune Camp. Wir sind die einzigen Zweibeiner und genießen die sattgrüne Wiese, auf der wir stehen. Und der kleine Vierbeiner, der hier zu Hause ist, offensichtlich auch.

Dienstag, 21.11.17 (Windhoek):  Bevor es losgeht, müssen wir dem Vergaser noch erklären, dass er den Motor überhitzt. Er ist einsichtig und alles benimmt sich wieder normal.

100 Pistenkilometer später erreichen wir in Stampriet nicht nur den Asphalt, sondern auch eine Reifenwerkstatt. Ab jetzt haben wir wieder zwei Reservereifen und sogar eine neue SIM-Karte, so dass wir uns bei Elsbeth in Windhoek ankündigen können.

Punkt 18 Uhr sind wir da, gerade noch rechtzeitig für einen angemessenen Sundowner.

Mittwoch 22.11. bis Samstag, 2.12.17 (Windhoek):  Ein bisschen Faulheit, ein bisschen Elsbeth helfen, ein bisschen Freunde besuchen und ein bisschen Auto reparieren. Nicht viel fahren und keine wilden Tiere suchen.

Sonntag, 3.12.17 (Windhoek):  Heute geht es für Anette zurück in das miese Wetter und morgen hat sie es, wie sie es wollte.

Montag 4. bis Donnerstag, 21.12.17 (Windhoek):  In diesen zweieinhalb Wochen muss Wolfgang das Auto soweit fertig machen, dass er die kaputten Dinge entweder nach Deutschland mitnehmen kann oder wenigstens weiß, was er als Ersatzteil besorgen muss. Oder, noch besser, sie gleich an Ort und Stelle zu reparieren.

Der der Flug mit Air Namibia überraschenderweise zwei Gepäckstücke erlaubt, ist das eine gute Gelegenheit, das schon lange klappernde und ausgeleierte Lamellenfenster der Schiebetür zum Renovieren mitzunehmen. Es ist zwar groß, aber nicht schwer, so dass es mit viel Pappe und Polsterung ohne Probleme als Sperrgepäck mitgeht.

Leider stellt sich heraus, dass der Motor zu wenig Kompression hat. Die Hoffnung, dass es ein Fehler des Messgerätes ist, zerplatzt. Entweder hatte der Motor schon immer so wenig Kompression (unwahrscheinlich) oder er ist verschlissen. Da ist in den nächsten Monaten eine Entscheidung fällig. Vielleicht bietet sich nächstes Jahr in Pretoria bei Elizabeth und Peter die Chance, den Motor zu zerlegen.

Auch der Generator bereitet sich offensichtlich auf seinen Ruhestand vor. Er lädt nicht mehr richtig und auch nach stundenlangen Messungen erklärt er nicht, warum er bockig ist.

You are fired! Mit dem Motorausbau kommt ein neuer Generator rein, der schon in Deutschland wartet!

Und auch der fünfte Plattfuß lässt nicht lange auf sich warten. Auf einer Testfahrt, wieder im ziemlich tiefen Sand. Dieses Jahr ist der Wurm drin. Fünf Mal auf 6000 Kilometern, obwohl weder Reifen noch Schläuche alt sind. Ok, wir haben einige Kilometer mit sehr niedrigem Luftdruck fahren müssen, doch so ganz erklärt es das Problem nicht. Mögliche Konsequenzen? Eher db_17-284-kdb_17-289-edb_17-294-indb_17-295-e.

Aber immer wieder schön ist das Tierleben auf dem Camp. Regelmäßig kommen Warzenschweine und Mungos zu Besuch. Und auch die seltsame Heuschrecke an der Glastür ist einen zweiten Blick wert.

Freitag, 22.12.17 (Windhoek):  Abflug! Ein letzter Klaps auf das Blech des Busses, dann Container zu und per Taxi zum Flughafen. Das miese Wetter in Deutschland hat sich seit Anettes Rückflug nicht verändert. Nur das Weihnachtsbimmelbammel ist lauter geworden.

Trotzdem: schön wieder nach Hause zu kommen!