19.1.05, Pilanesberg-Nationalpark/Südafrika
Elefantentango
Es gibt Augenblicke, die, obwohl sie nur ein paar Sekunden gedauert haben, ewig in Erinnerung bleiben. Das ist so einer.
Der Pilanesberg-Nationalpark hat richtige Straßen und richtig viele Touristen. Es bleibt also nicht aus, dass sich an den interessanten Stellen viele Autos sammeln. In diesem Fall stehen wir alle aufgereiht hintereinander auf einer Straße, auf jeder Seite eine Schlange, und aus den Autos gucken unzählige Augen, Kameras und Ferngläser auf eine grasende Herde Elefanten, keine zwanzig Meter weg. Wir alle haben nicht bemerkt, dass ein kleiner Elefant (na ja, zwei Tonnen bringt er schon auf die Waage), durch die Autos langsam von der Herde getrennt worden ist. Als er das spitz kriegt, fängt er laut an zu trompeten und will zurück zu seiner Herde, doch die Autos stehen ja im Weg. Er rennt nervös hin und her, bis das Auto, das uns gegenüber steht, ein Stück zurücksetzt und eine Lücke frei macht. Dann kommt der Kleine trompetend angerast, stoppt plötzlich auf der Straße, dreht sich einmal um die eigene Achse und läuft weiter zu seiner Mutter. Wie ein Tänzer, der sich zum Abgang noch einen Applaus verschaffen wollte. Was ihm zweifellos gelungen ist.
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